Niederländische Polizei warnt vor Street Deals mit Snus

Die Polizei in Amsterdam hat ein YouTube-Video erstellt, dass Kinder auf der Strasse und in den Schulen vor den Gefahren des Snuskonsums warnt. Das sind kleine Beutel die Tabak enthalten, und die unter die Oberlippe gesteckt werden. Die Warnung ermutigt Kinder, Nein zu sagen, wenn ihnen Snus angeboten wird, und Hilfe zu suchen, wenn sie oder jemand, den sie kennen, süchtig danach sind. Der Grund warum dieses Video erstellt wurde ist das die Amsterdammer Polizei Hinweise auf sogenannte Street Deals erhalten hat. Bei dem Deal auf der Straße oder auf dem Schulhof werden Schulkindern kostenlos Snus angeboten und versucht sie zu kriminellen Handlungen zu zwingen.

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Snus ist illegal

Des Weiteren berichtet die Polizei darüber das Nikotinbeutel stark süchtig machen und diese ein wachsendes Problem unter Kindern sind. Die Nikotinbeutel, die auch bekannt sind unter dem Namen Snus, sind in der EU illegal, mit Ausnahme von Schweden, wo sie herkommen.

Der Verkauf von Snus ist in den Ländern der Europäischen Union (EU) verboten, mit Ausnahme von Schweden, dem Ursprungsland von Snus. Das Verbot wurde im Jahr 1992 von der Europäischen Union aufgrund von Bedenken über mögliche Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Konsum von Snus, wie z. B. Krebs und Probleme mit der Mundgesundheit, verhängt.

Auch die Weltgesundheitsorganisation kam 1992 zu dem Schluss, dass Snus krebserregend ist. Snus enthält Tabak und wird zwischen Zahnfleisch und Oberlippe geklemmt, wodurch das Nikotin in den Blutkreislauf aufgenommen werden kann. Obwohl Snus weniger schädlich ist als das Rauchen von Zigaretten, hat die EU die potenziellen Gesundheitsrisiken, die mit dem Konsum von Snus verbunden sind, immer wieder kritisiert.

Richtigstellung

Die Auffassung der Polizei, Nikotinbeutel sind das Gleiche wie Snus, ist nicht richtig. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass der Hauptunterschied zwischen Snus und Nikotinbeuteln oder Nicotine Pouches darin besteht, dass Snus Tabak enthält, Nikotinbeutel oder Pouches hingegen nicht. Nikotinbeutel enthalten Nikotin, Aromastoffe, Süßstoffe und manchmal pflanzliche Fasern, sind aber frei von Tabak. Außerdem sind Nikotinbeutel in einer größeren Bandbreite an Nikotinstärken erhältlich, da das Nikotin während der Produktion zugesetzt wird, während Snus nur die Nikotinmenge enthält, die von Natur aus im Tabak enthalten ist. Zudem weisen einige Informationen darauf hin, dass Nikotinbeutel oft eine schnellere Nikotinfreisetzung als Snus aufweisen. Die Dosen die in dem Video gezeigt werden sind Rauch & Tabakfreie Nikotinbeutel auch Nicotine Pouches genannt, und kein Snus.

Gezielt Kinder in der Schule anwerben

Kinder in der 7. und 8. Klasse der Grundschule und aus der ersten Klasse der Realschule haben der Polizei mitgeteilt, dass sie in der Schule angesprochen werden, um Snus zu konsumieren. Indem sie Kinder süchtig nach „der Droge“ machen, wollen Kriminelle sie für verschiedene Gelegenheitsjobs beschäftigen, zum Beispiel um selbst mit Snus zu handeln. Nach Angaben der Polizei werden die Kinder so langsam in die Kriminalität hineingezogen. Hinweise auf sogenannte Street Deals oder ähnliche Praktiken gibt es in Deutschland nicht.

Ernsthafte gesundheitliche Folgen

Obwohl es sich hier natürlich nicht um einer Droge handelt besteht jedoch eindeutig eine Suchtgefahr und hat der Konsum auch körperliche Folgen. Es kann zu Symptomen kommen, die vor allem auf das Nikotin zurückzuführen sind, wie z.B. Reizungen in Hals und Mund, Schluckauf, Magenverstimmung, Übelkeit und Schwindelgefühl die zu den schwerwiegenden Folgen führen können, die von mehreren Instituten in den Niederlanden gemeldet werden. Aufgrund der großen Menge an Nikotin (+0.035 mg) sind Nikotinbeutel in den Niederlanden illegal.

Wie ist die Lage in Deutschland?

Die Situation rund um Snus und Nikotinbeutel in Deutschland ist verwirrend und beschäftigt sogar die Gerichte. Soweit uns bekannt ist, gibt es aber in Deutschland kein einziges Gerichtsurteil, das sich speziell mit der Legalität von Nikotinbeuteln befasst hat. Der Verkauf und die Verwendung von Snus ist jedoch nach dem deutschen Tabakgesetz verboten, das den Verkauf, den Vertrieb und die Einfuhr von Tabak zum oralen Gebrauch, einschließlich Snus, verbietet.
Nikotinbeutel hingegen gelten nach dem deutschen Tabakgesetz nicht als Tabakerzeugnisse, da sie keinen Tabak enthalten. Sie unterliegen jedoch weiterhin der Regulierung durch andere Gesetze, darunter das deutsche Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch und das deutsche Arzneimittelgesetz.
Daher sind die zuständigen Aufsichtsbehörden wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Durchsetzung der einschlägigen Gesetze und Vorschriften für Nikotinbeutel in Deutschland verantwortlich.

Wie Sie sicherstellen, dass Ihr Kind kein Nikotin konsumiert

Um sicherzustellen, dass Ihr Kind keine Nikotinbeutel oder Snus verwendet, können Sie einige Schritte unternehmen:
Klären Sie Ihr Kind über die schädlichen Auswirkungen von Nikotin und Tabakkonsum auf. Erklären Sie ihm die Gesundheitsrisiken und das Suchtpotenzial dieser Produkte.
Beobachten Sie das Verhalten Ihres Kindes und achten Sie auf Anzeichen von Nikotin- oder Tabakkonsum, wie z.B. plötzliche Verhaltensänderungen, Tabakgeruch auf der Kleidung oder im Atem und verstärkter Gebrauch von Minzbonbons oder Kaugummi.
Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Kind über seine Freunde und Gleichaltrigen und stellen Sie sicher, dass es versteht, wie wichtig es ist, den Druck von Gleichaltrigen zu vermeiden, Nikotin oder Tabakprodukte zu konsumieren.
Achten Sie bei jüngeren Kindern darauf, dass Nikotinbeutel, Tabakprodukte und andere potenziell schädliche Substanzen an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und üben Sie selbst gesunde Gewohnheiten ein. Wenn Ihr Kind sieht, dass Sie Nikotin- oder Tabakprodukte verwenden, wird es vielleicht eher geneigt sein, sie ebenfalls zu probieren.
Denken Sie daran, dass Prävention und Aufklärung viel dazu beitragen, Ihr Kind vor den schädlichen Auswirkungen des Nikotin- und Tabakkonsums zu schützen.